Über den TV 1879 Lenzkirch e.V.
TVL - aktuell
Aktuell besteht unser Verein aus 657 Mitgliedern. Davon sind 278 männlich und 379 weiblich.
Mit einem 5-köpfigen Kernvorstandsteam haben wir nicht nur einen Vorstand sondern 5 Personen die sich jeder um die Führung des TVL in seinem Aufgabenbereich kümmert. Unterstützung bekommen Sie von unserem Fachvorstand und den vielen ehrenamtlichen Helfern und Trainern.
Mit 21 Sportgruppen aus den verschiedensten Bereichen, decken wir bereits ein weites Feld der Sportmöglichkeiten für jung und alt ab. Wir hoffen jedoch dies bald noch vergrößern zu können um jedem ein Angebot bieten zu können.
Unsere Geschichte -
die ersten 100 Jahre
Am 8. Juni 1879 trafen sich 44 turnbegeisterte Männer in der Restauration „Faller“ in Unterlenzkirch, um den Vorstand für einen zu gründenden Verein zu finden. Man verpflichtete August Hauser als Vorsitzenden. Ebenfalls wurden die weiteren Vorstandsmitglieder bestimmt. Wenig später wurden die Statuten des Vereins und eine Turnordnung erstellt. Die Gründungsversammlung fand am 29. Juni 1879 statt, bei welcher zum bereits feststehenden Vorstand noch drei weitere Beiräte hinzugewählt wurden. Es wurden Geräte durch Spenden der Bevölkerung angeschafft, und bereits im September des Gründungsjahres konnten sechs Teilnehmer eines Turnfestes in Neustadt Siege erringen. Im Februar 1880 beschloss eine außerordentliche Generalversammlung den Beitritt des Vereins zum Schwarzwaldturngau. Bei einem Schauturnen im September desselben Jahres trat der Turnverein unter Mitwirkung der Feuerwehrmusik zum ersten Mal in Lenzkirch an die Öffentlichkeit. In einer von drei Generalversammlungen im Jahr 1881 wurde am 28. Dezember der Austritt aus dem Gauverband beschlossen. Zahlreiche Feste und Schauturnen wurden in den Folgejahren ausgerichtet und besucht. Das zehnte Stiftungsfest wurde am 8. September 1889 begangen, während dessen Verlauf die erste Vereinsfahne durch die „Jungfrauen“ des Vereins überreicht wurde. Im Dezember 1889 beschloss die Generalversammlung dem neugegründeten Hochfirstgau, einem Vorläufer des heutigen Turnkreises Hochschwarzwald, beizutreten. Während der folgenden Jahre konnten bei den zahlreichen Wettkämpfen viele Siege Lenzkircher Turner verzeichnet werden. Beliebt und gut besucht waren hierbei die alljährlich stattfindenden Waldfeste im „Schächele“, im „Urseewald“ oder auf der „Schliechthöhe“. Dem Breisgauer Turngau trat der TVL am 5. Januar 1903 bei und meldete 500 zahlende Mitglieder an. Im Folgejahr 1904 übernahm der Turnverein die Ausrichtung der Lenzkircher Fasnet. Mit einem Waldfest, Wettkämpfen und einem Festumzug, an dem sich zahlreiche Gastvereine beteiligten, wurde am 28. August des selben Jahres das 25-jährige Bestehen des Vereins gefeiert. Jahre vergingen, in denen sich der Turnverein Lenzkirch durch seine erfolgreiche Teilnahme an regionalen und überregionalen Turnfesten durch hervorragende Ergebnisse einen Namen machte, bis der Erste Weltkrieg im Jahre 1914 dem Turnbetrieb Einhalt gebot. Zahlreiche Turner waren im Felde (1916 waren es 80 Vereinsmitglieder), von denen 25 nicht mehr heimkehrten. 1919 waren es die „Alten“, die heimgekehrten Turner, die den Betrieb in vollem Umfang mit viel Schwung wieder aufnahmen und im Oktober des selben Jahres das 40 -jährige Bestehen des Vereins feierten.
Im Jahre 1920 wurde eine Damenriege ins Leben gerufen, deren Turnwart Edwin Haderer war. Eine neue Fahne erhielt der Verein 1921, wobei am 25. und 26 Juni anlässlich dieses Ereignisses Wettkämpfe mit verschiedenen Vereinen abgehalten wurden. Bei den diversen Wettkämpfen der nachfolgenden Jahre zeichneten sich Lenzkircher Vereinsmitglieder durch ausgezeichnete Ergebnisse immer wieder aus. Diese „Zwanziger-Jahre“ waren mit die erfolgreichsten der Vereinsgeschichte.
Viele weitere Wettkämpfe und Veranstaltungen mit zahlreichen Lenzkircher Siegen folgten, bis im Vorfeld und während des Zweiten Weltkriegs die Anzahl an Aktiven durch Einberufung schwand und der Turnbetrieb ganz zum Erliegen kam. Der Krieg forderte seine großen Opfer an Leben und Gesundheit. Er erstickte jeden Idealismus. Nach dem verheerenden Krieg untersagte zunächst die Militärregierung der französischen Besatzungsmacht jegliche sportliche Betätigung. Als erste Sportart wurde dann Fußball erlaubt. Nachdem sich einige Fußballmannschaften in der Umgebung gebildet hatten, beschloss man in Lenzkirch unter einem Clubnamen Fußball zu spielen. So wurde am 13. Juli 1946 auf Betreiben von Karl Schneckenburger der Sportverein Lenzkirch ins Leben gerufen. Im Antrag auf Genehmigung zur Bildung eines Sportvereins mussten diverse Angaben dreifach in deutsch und doppelt in französisch an die Besatzungsmacht eingereicht werden. Als Sportarten wurden gemeldet: Fußball, Handball und Leichtathletik. Am 25. August bestritten die Handballerinnen der im Verein neu gegründeten Damenhandball-Abteilung ihr erstes Spiel und gewannen 2:1 gegen den SV Bonndorf. Trainer waren seinerzeit in Folge Bernd Schäzle, Alban Knaus und Fritz Pengel. Leider musste auch diese Abteilung, genauso wie seinerzeit die der Herren, mangels Gegnern wieder aufgelöst werden. Dies geschah nach einem letzten Spiel gegen Villingen am 4. Juni 1950, das mit 4:9 verloren wurde. Im selben Jahr wurde dem Verein noch eine Schachabteilung angegliedert.
Damenhandball: Beim Damenhandballturnier des Kreises Neustadt traten am 17. August 1947, die Spielerinnen des Turnvereins Lenzkirch an (hinten, von links) Hildegard Burger (geb. Faller), Pia Kuttruff (geb. Vogt), Leonie Hättich (geb. Haderer), Herta Dinter (geb. Steinhart), Paula Dilger (geb. Frantz), Margot Schauffler (geb. Schuppler), (Mitte) Erna Sigwarth, Anneliese Neidhart (geb. Schmid), Edith Becker (geb. Schecher), (vorn) Maria Dietrich, Annelies Bauer (geb. Eckerle) und Anna Stoll (geb. Molz).
1948 ging es weiter Erst im Jahre 1948 wurde unter Hans Faller wieder mit dem Turnen begonnen. Allerdings fehlte es nach den Kriegswirren überall an Gerätschaften und Matten, und auch die Halle war in einem schlechten Zustand. Bereits ein Jahr vorher (1947) wurde trotz aller Widerwärtigkeiten der erste Bunte Turnerabend nach dem Krieg mit großem Erfolg durchgeführt.
Zur Einweihung des Sportplatzes in Gündelwangen am 4. September 1948 traten aus Lenzkirch an:
(von links) Fritz Pengel, Maria Beha (geb. Klein), Lotte Thiede, Herta Dinter (geb. Steinhart), Edith Becker (geb. Schecher), Hildegard Burger (geb. Faller), Lotte Wunderle (geb. Hodapp) mit Kranz, Pia Kuttruff (geb. Vogt), Lore Rombach (geb. Klausmann), Leonie Hättich (geb. Haderer), Paula Dilger (geb. Frantz) und Alban Knaus.
Langsam erholte sich der Verein wieder, Neuanschaffungen wurden vorgenommen, Wettkämpfe wurden bereits wieder mit großem Erfolg besucht und es nahm so langsam alles wieder seinen normalen Lauf, so dass man sich entschloss, bei der Generalversammlung am 8. Dezember 1950 den alten Namen TURNVEREIN 1879 LENZKIRCH wieder anzunehmen. Der Turnbetrieb nahm immer mehr zu; das Schülerturnen wurde in das Programm aufgenommen, ebenso das Frauenturnen mit Turnerinnenriege und Schülerinnenriegen. So langsam lief die Wettkampf- und Festtätigkeit wieder in geregelten Bahnen, Erfolge stellten sich wieder ein, man fungierte als Gastgeber und richtete Wettkämpfe und Gauveranstaltungen aus. Vom 10. bis 12. Juli 1954 wurde ganz groß das 75-jährige Bestehen gefeiert. Zahlreiche Festgäste erwiesen dem Verein die Ehre. Einzelwettkämpfe, ein Festzug, Vorführungen auf dem Festplatz und ein Kinderfest bereicherten die Festlichkeiten. Wieder vergingen Jahre, in denen sich Lenzkircher bei den verschiedensten Wettkämpfen hervortaten, dabei auch vermehrt die Mitglieder der Leichtathletikabteilung, die1951 ihre Tätigkeit im Verein aufgenommen hatte. Am 11./12. Februar 1956 wurde die Fastnachtsveranstaltung noch zusammen mit der Narrenzunft durchgeführt. Von 1957 an wurde der Bunte Turnerabend regelmäßig 14 Tage vor Fastnacht durch den Turnverein veranstaltet. In der folgenden Zeit machten neben den Turnern immer mehr die Leichtathleten mit herausragenden Ergebnissen auf sich aufmerksam. Es wurden zahlreiche hervorragende Platzierungen und Kreismeistertitel errungen.
Fußballer trennen sich Eine Änderung innerhalb des Vereins gab es in der Generalversammlung am 6. Dezember 1958. Zwar wurde eine Trennung von der Fußballabteilung noch einmal hinausgeschoben, doch in einer Turnratsitzung am 14. August 1959 im „Bären“ kam das „Aus“ für den Fußball innerhalb des Turnvereins. Der Weg wurde freigemacht zur Gründung eines „FC Lenzkirch“. Zahlreiche Aktivitäten kamen in den Folgejahren hinzu. So nahmen die Turnerinnen und Turner auch an den Gau-Skitagen des Breisgauer Turngaues mit sehr gutem Erfolg teil und konnten vordere Ränge belegen. Im Jahre 1960 wurde das Faustballspiel wieder aufgenommen und eine Faustball-Abteilung gegründet. 1964 wurde erstmals das Karl-Frantz-Gedächnis-Turnier durchgeführt. Zahlreiche Lenzkircher Erfolge ließen aufhorchen, Turner, Leichtathleten und die Jugendfaustballer errangen erstklassige Ergebnisse. In den Sechziger-Jahren beteiligten sich die diversen Abteilungen an vielen Veranstaltungen. Nicht nur die Turner, Faustballer und Jugendfaustballer machten von sich Reden, auch die seit 1955 von Bruno Hilpert (ab 1965 Helmut Lippert) betreuten Leichtathleten ließen immer wieder durch gute Ergebnisse aufhorchen. Am 10. Oktober 1969 beging der Verein in einer kleinen Feierstunde im Hotel „Adler Post“ sein 90-jähriges Bestehen. Sportlicher Höhepunkt der Festtage war ein Turnvergleichskampf zwischen Baden und dem Kanton Aargau. Auch die folgenden Siebziger-Jahre waren voll von Aktivitäten und Neuerungen. So konnte 1975 zusammen mit der Hauptschule auch die neue Turnhalle eingeweiht werden. Dies war für den Turnbetrieb eine große Bereicherung. Im Juli 1977 wurde mit der Einweihung des Schliechtstadions ein weiteres Glanzlicht in der Geschichte des Vereins gesetzt. Mit einer Volkswanderung und Leichtathletikwettkämpfen wurde dieses Ereignis gebührend gefeiert.1978 bildete man die nötigen Ausschüsse für die Durchführung des Jubiläums zum 100-jährigen Bestehen des Turnvereins. Das Jubeljahr wurde mit dem Gau-Alters-Turnertreffen am 1. Oktober 1978 in der Hochfirsthalle in Kappel eingeleitet. Aus diesem Anlass gab es auch einen Volksmarsch. Das offizielle Festwochenende mit einem Festzelt, Wettkämpfen und Schauvorführungen rundeten das Jubiläumsjahr vom 20.-23. Juli 1979 im Schliechtstadion ab.
Schauturnen der Turnkreisriege unter Leitung von Hermann Mündel am 23.07.1979 im Schliechtstadion